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T i p s



Tips & Empfehlungen aus eigener Erfahrung/Antworten auf Anfragen

Fragestellung:
Intes MK-66, MK 67 oder 8"f/4 Newton?



Hi ... !

Nun, jetzt habe ich kein Intes mehr... aber sicher nicht für lange! Ich probiere mich durch alle möglichen Teleskosysteme durch und muss sagen, das die von Intes bzw IntesMicro eigentlich diejenigen sind, die mich bislang am zufriedensten gestellt haben.
Ja, zu Deinen Fragen:
Die Geräte in Deiner Aufzählung haben f/10 (Mk 66) f/12 (MK 67) und f/4 (Newton). Was die DeepSky Tauglichkeit bestrifft, ist ein fast entscheidenderer Faktor: Dein Beobachtungsort. DENN Je heller der Himmel (Stadt etc.) desto sinnloser eine hohe Lichtstärke. Für einen nicht tiefdunklen Himmel bieten sich diese f/10 Gerät als brauchbar DeepSky tauglich an. Mit einem bzw. f/4 Newton kannst Du z.B. aus der Stadt einpacken, sowohl im DeepSky, als auch im planetaren Bereich. Hier liegt das f/10 Gerät im Vorteil, denn der Himmelhintergrund tritt nicht ganz so stark in den Vordergrund und führt so so Kontrastverlusten im Bild. Hast Du jedoch einen dunklen Beobachtungsort zur Verfügung, ist natürlich der f/4 Newton (8") für DeepSky im Vorteil. Am Planeten ist eher der 6" f/10er besser, denn, die Planeten als relativ punkt- bzw. scheibchenförmige Objekte sind hell genug, das hier der Öffnungsgewinn von 6" auf 8" allzuviel ausmachen würde.
Ausserdem: Je weniger Öffnung, desto weniger Seeinganfälligkeit! So konnte ich neulich mit einem 4,8"er von Bresser (f/8) phantastisch einen Io-Durchgang vor der konturenreichen Jupiterscheibe beobachten. Und in unseren Breiten ist Wetter und Seeing meisten derart besch..., das hier größere Öffnungen doch häufig das Nachsehen haben.

Meine Empfehlung: Kauf Dir für Deine NP-Montierung den MK-67 (150/1800), denn:
a) ist es das Gerät mit dem besten Preis/Leistungsverhältniss
b) hat Deine Montierung da noch keine Probleme mit
c) ist es ein qualitativ sehr gut gebrachbares Allroundgerät

Die anderen beiden Geräte sind optisch genauso gut (vielleicht sogar noch ein Quentchen besser!), aber zu schwer für Deine
NP-Monti (immer bedenken, da kommen ja auch noch Zenitspiegel/prisma, Okulare und der Sucher als Belastung dazu!) und natürlich auch etwas teurer.

Mein Tip: Der MK-67!


Fragestellung:
Ich habe mich entschlossen mir einen guten Dobson zur rein visuellen Beobachtung zuzulegen, kann mich aber nicht so recht entscheiden welche Öffnung ich wählen soll, 8", 10" oder 12,5", da ich in einer Gegend mit ziemlicher Lichtverschmutzung wohne(mit bloßem Auge bis Mag 4,7 sichtbar), das Seeing ist meist nur durchschnittlich. Bringt unter solchen Lichtverhältnissen eine größere Öffnung wirklich mehr Seherlebnis oder überwiegen die Probleme einer größeren Öffnung, wie Seeingprobleme, heller Himmelshintergrund etc. Ich würde mir am liebsten die drei Röhren zum Testen nebeneinanderstellen, aber da das ja leider nicht möglich ist, bitte ich um Eure Erfahrung.



Hi!

Ich würde Dir sogar eher zum 8-Zöller raten, den aber mit längerer Brennweite. Es sei denn, Du kannst Deinen Dobbi auch mal unter einen dunklen Himmel bringen. Dann natürlich - je mehr Öffnung desto besser.
Warum "nur" 8 Zoll aber längere Brennweite?:
Nun erstmal haben wir hier in M-Europa nur selten gutes Seeing und gerade das schlägt sich bei zunehmender Öffnung brutal nieder.
Warum längere Brennweite?
Zunächst einmal verringert sich die Fangspiegelobstruktion, somit nimmt die Bildqualität (Kontrast) zu. Und ein lichtstarkes Gerät macht unter derart schlechten Bedingungen eigentlich keinen Sinn, da gerade lichtschwache Objekte im erleuchteten Himmelhintergrund "absaufen". Ich habe daher seinerzeit einen guten f/5 Newton wieder abgegeben, da ich - unter ähnlichen Bedingungen wie Du - keine Freude dran hatte. So f/8 wäre sicher ein guter Kompromiss, denn dann kannst Du auch besser auf Planeten gehen. Bei f/4 sind die wiederrum i.d.R viel zu hell - man sieht nichts.
Beim letzten ITV hatte ich die Gelegenheit, durch einen selbstgeschliffenen (!) 8" f/8.8er Newton zu schauen... Wahnsinn. Sowas an Kontrast hatte ich bis dato mit einem Newton noch nicht erlebt.
Daher mein Tip, verbunden mit einem - eigentlich ziemlich unlogischen und dummen Spruch: weniger ist mehr.

Greif zum langbrennweitigen 8-Zöller!


Fragestellung:
Hallo Liste, ich will mir eventuell einen Meade 127ED-APO Refraktor zulegen (habe bisher 8''SCT). Hat irgendjemand Erfahrung mit diesem Gerät oder kennt es?
Lasst mich eure Meinung zu dem Gerät wissen.



Hi ... & Liste!

Hatte neulich (MoFi) die Gelegenheit, durch einen solchen 127er Meade ED-Apo zu schauen: Und der war schon ganz anständig. Saubere Abbildungen, scharfe Sternchen, eben so, wie man es von Refraktor gewohnt ist. Aber das Gerät hatte einen leichten, dennoch gut wahrnehmbaren Gelbstich. Die Verarbeitung machte soweit einen guten Eindruck. Nun, der Kollege hatte den Refraktor gebraucht recht günstig bekommen. Solltest Du diese Möglichkeit auch haben (aber, dann bitte vorher TESTEN und ggf. Rückgaberecht einräumen lassen, siehe Thread auf Meade-Thread auf astronomie.de zum 7"-Meade ED-Apo...) und das Gerät tatsächlich ein überzeugendes Bild liefern, würde ich ihn nehmen (aber bitte: Ohne die Meade Montierungen. Da haben andere Hersteller wirklich besseres anzubieten). Neu würde ich ihn allerdings nicht kaufen, sondern vielleicht noch etwas warten. Denn sollte, wie angekündigt, für die 6"-Bresser/Celestron etc. Refraktoren demnächst der Apo-Korrektor kommen, bekommst Du sicher mehr für Dein Geld (dürfte dann so um die 3500 Mark OTA plus Korrektor werden), der 5" Meade ist teurer.

Ein 6"-Celestron/Bresser-Refraktor plus Apo-Korrektor ergibt sicher mehr für Dein Geld als der 127er Meade ED-Apo


Fragestellung:
Ich habe ein Kleines Bresser Reflektor Teleskop F=700mm D=76mm. Kannst du mir sagen ob ich damit ein gutes Einsteigerteleskop habe oder ob es nichts taugt. Vieleicht kannst du mir ein paar Tips geben.



Hallo ...! Nunja, dieses Teleskop ist natürlich kein Hochklassiges. Das kann man für den Preis ja auch nicht erwarten. Aber es kann, sofern die Optik gut justiert und die Stativschrauben gut festgezogen sind, schon diesen oder jenen schönen Anblick bieten.
Zunächst wichtig: Wenn Du das Holzstativ zu dem Teleskop mitbekommen hast, bitte die (möglicherweise) vorhandenen Gummipöppels an den Stativfüssen abmachen, so das da die Metallenden auf dem Boden zu stehen kommen. Das erhöht die Stabilität beträchtlich.
Wichtig ist die Auswahl der Okulare: Erstmal, welchen Einsteckhülsendurchmesser haben die: Entweder 24,5mm oder (gängig!) 31,7mm. Ein Satz guter Okulare bringt hier ne ganze Menge.
Für Dein Gerät wären erstmal drei Stück angebracht: Mit ca. 30 mm Brennweite für eine 23fache Vegrößerung, dann eines mit ca. 12 - 14mm Brennweite (für V: ca. 55 fach und eines mit ca. 6mm Brennweite (für eine 117fache Vergrößerung. Alles was an Vergrößerung darüber liegt, ist zu hoch: Manchmal werden mit diesen Geräte 4mm Okulare mitgeliefert, die eine 175fache Vergrößerung (700mm Brennw. / 4mm Okularbrennweite = 175fach) ergeben. Viel zu hoch!
Die angenehmste Vergrößerungen sind häufig die Mittelhohen, also Daumen mal Pi die Öffnung des Gerätes in Millimetern entspricht ungefähr der Vergrößerung (bei Dir wären es also 76 fach; dafür bräuchtest Du ein Okular mit 9mm Brennweite!).
Eine Bitte: Wenn deinem Gerät ein Okularsonnenfilter (zum Einschrauben ins Okular) beigegeben ist, bitte NICHT benutzen und am besten sofort wegschmeissen! Denn, diese Filter erhitzen sich durch die im Brennpunkt befindliche Sonne enorm und können dann zerspringen, so dass das Sonnenlicht dann ungefiltert auf Dein Auge fällt. Du würdest Dein Augenlicht binnen kurzem unrettbar ruinieren. Ich verstehe bis hete nicht, warum diese Dinger noch mitgegeben werden.

Kleines Fazit: Du kannst Dir mit Deinem Gerät schon einen "eigenen" Himmel erschliessen, die Saturnringe, die vier großen Jupitemonde, diverse Einzelheiten auf dem Mond, die Venusphasen, und natürlich auch die helleren "Deep-Sky-Objekte", wie den Großen Orionnebel, die Plejaden, den Andromedanebel etcetc. .

Geniesse diese Anblicke erstmal und entscheide dann für Dich: Ist es "das Hobby".. Wenn ja, sollte es dann irgendwann Zeit werden, sich etwas Besseres zuzulegen.


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