Der TMB Apochromat 203/1400mm

TMB Apochromatischer Refraktor 203/1400mm
Der TMB 203/1400mm APO von
Jan Soetebier


LIEFERUMFANG:
Tubus mit Optik und Taukappe, 3,5" Starlight Feather Touch Auszug mit 2" Öffnung und Reduzierstück auf 1 ¼", dazu die beiden Rohrschellen, eine 80 mm lange Verlängerungshülse und ein 50 mm Sucherhalter. Ein Transportkoffer muss separat erworben werden. Dies Gerät hat nicht den Standart CNC Tubus, sondern einen Tubus von Matthias Wirth, der aus dünnem Aluminium besteht und ein geringeres Gewicht wie der CNC Tubus hat. Dafür ist das Gerät sehr kopflastig, ein Effekt, der die Händelbarkeit trotz des geringeren Gewichts sehr erschwert. Nur die Linse in der Fassung wiegt allein schon rund 13 kg. Das Gerät wurde gebraucht vom Händler erworben, auf dem ITV 2005 war es zu Vorführzwecken aufgebaut.

Technische Daten:

Öffnung: 203 mm
Brennweite: 1420 mm
Öffnungsverhältnis: f/7
Tubusdurchmesser: 206mm
Taukappendurchmesser: 272mm
Tubusgewicht mit Sucherhalter und Rohrschellen: 23kg
Transportlänge 1.220 mm
Beobachtungslänge: 1.450 mm
Okularauszug: 3,5" Feather Touch von Starlight Instruments mit Astro Physics 2" Adapter
Fokussierweg 113 mm
Backfokus gesamt rund 300 mm


DIE MECHANIK:
Tubus und Taukappe sind aus dünnen Aluminium. Die Taukappe kann zum Transport zurückgeschoben werden und lässt sich nach lösen von 3 Schrauben abnehmen, zusätzlich hat die Taukappe auch eine Innenblende, die den Taubefall der Optik länger verhindert. Innen ist die Taukappe mit schwarzem Filz ausgekleidet, gleiches gilt für den gesamten Tubus. Der Auszug hat einen Fokussierweg von rund 113 mm und kann um 360 Grad gedreht werden. Ein Binokular kann ohne Glaswegkorrektoren eingesetzt werden, der Backfokus beträgt nach meiner Messung rund 300 mm an diesem Gerät. Auf dem Auszug ist ein Sucherschuh angebracht, der mittels 2 Schrauben gehalten wird. Darauf wird der beigelegte Sucherhalter montiert. Der Auszug selber hat auch die bekannte Feather Touch Untersetzung, mit der zu fokussieren ist wirklich ein Erlebnis. Positiv finde ich die Blende in der Taukappe, die fest eingebaute Optik, den Backfokus zur Binonutzung und den Okularauszug. Diese Geräte sind sehr teuer, um so mehr war ich über den Sucherhalter und die Verlängerungshülse verwundert. Der Sucherhalter macht auf mich den Eindruck, als sei er eine billige Produktion aus Fernost. Die Fixierungsschrauben sind zwar abgerundet, aber sie sitzen nicht gerade fest in ihren Gewinden, sondern wackeln darin. Die Verlängerungshülse ist bei der monokularen Beobachtung mit Zenitspiegel oder Prisma unverzichtbar, hat auch einen Messingspannring, aber die Klemmschraube ist so klein, dass man sie förmlich suchen muss. An eine Bedienung mit Handschuhen im Winter ist dabei nicht zu denken. Außerdem, wenn man durch die Hülse sieht, merkt man, dass sie innen überhaupt nicht mattiert wurde, sondern ein enormes Reflektionsvermögen besitzt. Das Reduzierstück von 2" auf 1¼" ist genau so billig ausgeführt und ebenfalls innen nicht mattiert. Da ich ein 2" Zenitspiegel verwende brauche ich sie nur als Staubverschluss. Ich verwende den Sucherhalter von Baader oder den Rigel Quick Finder an diesem Gerät und habe die Verlängerungshülse durch eine von Astro Physics ersetzt, die meine Anforderungen erfüllt. Den Feather Touch Auszug habe ich auch modifiziert. Normalerweise hat dieser hinten einen 2" Anschluß mit einer drehbaren Klemmung, damit komme ich nicht zurecht. Mir gefällt das System mit Messingspannring und Klemmschrauben wesentlich besser. Man kann die gesamte Abschlussplatte des Auszugs gegen eine identische Platte austauschen, die das 2,7" Gewinde von Astro Physics enthält. Starlight Instruments bietet so eine Platte an. Dort habe ich einen 2" Anschluß mit Messingklemmring eingesetzt. Die Rohrschellen habe ich auch durch andere ersetzt. Die mitgelieferten können nur mittels Inbusschlüssel auseinandergebaut werden. Das gefällt mir nicht, ich möchte so was einfacher haben und habe mich nach anderen Rohrschellen, die ein Gelenk haben und sich mittels Rändelschraube klemmen lassen umgesehen. Es bleiben dafür nur 2 Möglichkeiten, entweder man sucht sich einen Dreher und lässt diese Teile komplett herstellen, oder man sucht nach vorhandenen Schellen, die sich modifizieren lassen. Von Astro Phyiscs gibt es Rohrschellen für die heute nicht mehr lieferbaren 7" und 8" Refraktoren, die sich eignen und einen freien Durchmesser von 203 mm haben. Ich habe mir in den USA ein gebrauchtes Schellenpaar besorgt und dies von Astrotec Neuerer um 3 mm im Durchmesser breiter drehen, neu eloxieren und mit Filz bekleben lassen, somit passen diese Schellen für das Gerät.

DIE OPTIK:

Das Objektiv ist ein Triplet (Dreilinser) mit Luftspalt und grünlich schimmernder Vergütung. Auf dem Fassungsrand stehen die optischen Daten. Öffnung 203 mm, Brennweite 1400 mm, Seriennummer 007 (James Bond?). Bei dem Gerät war auch ein Prüfbericht dabei, die Optik wurde am 20.05.2005 getestet. Dieser Linsentyp ist noch ziemlich neu und wurde meines Wissens erst Anfang 2005 auf den Markt gebracht. Bisher gab es nur den 8" TMB mit 1800 mm Brennweite (f/9). Ich wollte mir auch erst die f/9 Variante holen, aber nachdem ich festgestellt hatte wie lang das Gerät ist und was es für eine Hebelwirkung auf die Montierung haben könnte, habe ich mich, nachdem mir dieses Gerät angeboten wurde dafür entschieden.

Als Montierung diente beim First Light eine Astro Physics 600E, die baugleich zur Zeiss Pamont II ist. Die 600E eignet sich aber nur für den visuellen Einsatz und sollte als untere Grenze für das Gerät angesehen werden. Ich sehe mich z. Zt. nach einer größeren Montierung um, erst wenn ich eine größere Montierung habe, werde ich das Gerät wieder einsetzen. DER SUCHER:


IN MEDIAS RES: BEOBACHTUNGEN

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