Towa339/Tasco10K&15K 80/1200mm - Blenden im Auszugsrohr

Blendenanpassung im "Posaunenrohr" des OAZ

Ein etwas blödes, weil auch recht verborgenes Manko des 80/1200ers (und wahrscheinlich nicht nur dieses Refraktors mit dem "Posaunenauszug") ist die ungewollte Abblendung des Objektives durch eine der Blenden im "Posaunenrohr". Diese sind derart positioniert, das beim Blick von der okularseitigen Richtung dann nicht die kompletten 80mm des Objektives zu sehen sind, sondern gut und gern 12-18mm weniger. Zumindest bei drei mr bekannten Towa/Tascos 80/1200er war bzw. ist das der Fall. Kurz: eigentlich haben wir hier gar keinen 80/1200, sondern einen ca. 68/1200er. Refraktor. Das mag sich zwar verbessernd auf den Farbrestfehler auswirken, klaut uns aber ca 20% Öffnung. Das geht also nicht: sprich: diese Blende bzw. deren Position ist zu korrigieren.

Dies ist zu bewerkstelligen, in dem man die im "Posaunenroh" am nächsten zum Objektiv befindliche Blende weiter Richtung Okularseite bekommt. Eben soweit, das der abgeblendete Bereich sich exakt mit dem sichtbaren Durchmesser des Objektives deckt. Mehr darf es auch nicht sein, da dann evtl. Reflexionen durch das sich am Objektiv anschliessende Tubusrohr mit ins Okular kommen und das Bild verderben.
Also: den OAZ samt "Posaunenrohr" abbauen. Nun benötigt man ein "Tool", dessen Durchmesser fast dem des "Posaunenrohrs" entsprechen sollte, so daß man es soeben in Selbiges reinschieben kann. Ich habe da einen Schraubenzieher (siehe Bilder), der dafür gut nutzbar ist. Diesen dann mit dem Griff voran in das Rohr und dann von oben vorsichtig mit einem recht kleinen Hammer auf die "Klinge" des Schraubenziehers draufgeklopft.
Wichtig ist hierbei: den Schraubenzieher wie auch das Rohr so senkrecht und gerade wie möglich zu halten. Beim Hammerklöppeln beginnt nach ein/zwei Schlägen die Blende langsam zu "wandern". Nun muss man immer wieder durchschauen und den scheinbaren "Öffnungszuwachs" mit dem Objektivdurchmesser abgleichen. Ich habe das gestern bei zwei 80/1200ern gemacht und es sieht sehr gut aus: ich sehe in beiden nun von hinten das "volle Objektiv".
Wobei die Blenden scheinen nicht immer an gleicher Position zu sitzen; der eine 80er wurde sogar auf ca. 65mm abgeblendet.
Leider ist dann aber - durch das Hin- und Herbewegen des "Posaunenrohres" während des Fokussierens immer mal ein kleiner "Reflexionsring" am Ende erkennbar. Hierfür kommt dann wieder ein "Wundertool" zum Einsatz: ein ca. 2 cm breiter Ring schwarzer D-C-Fix-Veloursfolie hat diesem "Reflexionsring" dann den Garaus gemacht.

Sollte durch zu starkes Hammerklöppeln dann die Blende zu weit in das "Posaunenrohr" gerutscht sein, so das man nicht nur das Objektiv, sondern eine kleine Strecke des (auch gerne reflektierenden) Innentubus sichtbar ist, ist auch besagte D-C-Fix schwarze Veloursfolie das Mittel der Wahl, um den Reflexionen am Objektiv ein Ende zu bereiten. Dies war bei meinen beiden 80/1200ern aber nicht der Fall.
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Resultat ...


Nach Zusammenbau des Teleskopes war dann von hinten ziemlich genau das komplette Objektiv zu sehen. Letztlich muss man aber die Praxis am Himmel abwarten. Auf jeden Fall sieht man nun "deutlich mehr Objektiv", sprich - 80mm. Und das sollte nun - wenn denn das Wetter mal mitmacht - für den DS ε Arietis mit seinen 1"5 reichen, was es bisher nicht tat.
Nun war der Himmel mal klar und der 80er wurde dann auf ε Arietis ausgerichtet; leider war das Seeing so schlimm, das die Sterne nur als kleine "Matschbällchen" zu erkennen waren. Also - weiter warten. Später stellte sich heraus: ε Ari hatte (2021) nur noch 1"32 Distanz, so daß der 80er den garnicht trennen kann.