Hersteller - wer ist eigentlich welcher?


Gerade auf den japanischen Klassikern findet man sehr häufig am Okularauszug ein kleines metallenes Schildchen oder (neuer) einen Aufkleber mit dem Firmennamen, Öffnung und der Brennweite des Teleskopes. Soweit so gut. Aber der abgebildete Firmenname ist i.d.R nicht der eigentliche Hersteller. Dieser verbirgt sich hinter einem kleinen kryptischen Zeichen meist rechts unten an diesem Schildchen/Aufkleber. Da gibts mal ein "T" in einem Kreis, dasselbe mit einem K. Aber selbsterklärend ist das natürlich nicht. Um hier mal ein bischen Abhilfe zu schaffen, eine kleine Auflistung, hinter welchem dieser Zeichen sich welcher Hersteller verbirgt ...


Das wohl bekannteste Zeichen: "T" im Kreis steht für Towa (Towa Koeki Co. Ltd.). Von diesem Hersteller sind die meisten der etwas "jüngeren" Klassiker gebaut; so die Geräte ab den ca. mittleren 80ern von "Tasco", "Bresser", "Revue", "Apollo" und dergleichen. Meist sind dies die bekannten 60/710er und 60/900er Refraktoren gewesen, wie auch die 76/700er und 114/900er Spiegelteleskope - alle im Einsteigersegment. Mechanisch und optisch durchaus gut brauchbar, krankten diese Geräte sehr an ihren furchtbaren Zitterstativen. Aber auch "Aufsteiger" waren in einem gewissen Maß verbreitet, so z.B. der "Tasco" 10K/15K 80/1200mm Refraktor, den man gelegntlich auch direkt als "Towa 339" in die Finger bekommen kann.

Klassiker: Hersteller



Auch sehr bekannt: "Z" im Kreis steht für Tansutzu. Auch von diesem Hersteller sind die meisten der etwas "jüngeren" Klassiker gebaut; so die Geräte ab den ca. mittleren 80ern von "Tasco", "Bresser", "Revue", "Apollo" und dergleichen. Bekannteste Geräte waren der 60/700er Tasco-Refaktor und der 114/1000er Revue/Apollo/Bresser/Tasco-Katadiopter mit dem schrägen Sucher. Leider waren hier auch die ersten Einsickerungen von Plastikproduktion mit "Boot" (Teile von Okularen; mechanische Teile).

Klassiker: Hersteller



Auch noch recht verbreitet ist das "K" im Kreis. Dies steht für Kenko (Kenkosha Inc.). Dieser Hersteller belieferte in den ausgehenden 60er und 70ern Vertriebshändler wie Quelle mit den Markennamen "Revue" und "Apollo". Bekanntestes - weil verbreitetes Gerät war der 60/910mm Refraktor ansehnlicher Qualität under der Verkauf-Seriensnummer "4013". Gerade die 60er Refraktoren finden sich immer wieder in Kleinanzeigenportalen als Komplettangebote zu teilweise erstaunlich günstigen Preisen.

Klassiker: Hersteller



Etwas seltener finden sich dann die Geräte mit einem umgekehrten "Y" im Kreis. Hierhinter verbirgt sich die Firma Eikow (Eikosha Sagyojo Co. Ltd.). Auch diese war in den frühen 70ern ein Belieferer von hiesigen Firmen wie "Quelle" unterwegs. Und auch diese Geräte - meist auch ein 60/910er Refraktor (Modell "T-605B") waren von durchaus ansehnlicher Qualität.

Klassiker: Hersteller



Natürlich ... die Firma "Vixen" mit dem "V" im Kreis. Geräte sehr anständiger Qualität, die seit den frühen 70ern bis heutzutage am Markt sind. Mit einem breiten Spektrum an Teleskopen zwischen 40 uind 200mm Öffnung, Refraktoren, Katadiopter und Reflektoren. Beliefert wurden in den frühen 80ern vor allem "Tasco" und auch "Bresser". Und gerade die Geräte aus den 80ern und frühen 90ern dürfen sich auch schon zu den Klassikern zählen, mit denen man nichts falsch macht.

Klassiker: Hersteller



Direkt ablesbar, wer was ist, präsentiert sich der Hersteller "Royal Tokyo". Insbesondere 76/1200er Refraktoren hoher Qualität sind von diesem Hersteller bekannt und in Umlauf. Es wurden Refraktoren bis hin zu 150mm Öffnung und 2250mm Brennweite gebaut, die aber gerade auch damals in den 60er/70ern für den/die normalverdienende SternfreundIn unerschwinglich waren. In den ausgehenden 60ern wurde auch die damals noch recht junge Firma "Tasco" mit Geräten dieses Herstellers versorgt.

Klassiker: Hersteller



Qualitativ das Spitzensegment nahm - schon seit den späten 50ern - die Firma "SYW/Yamamoto" ein. Erkennbar am "SYW" auf dem Schildchen (bzw. hier der Prägung) am OAZ. Frühere Geräte dieses Herstellers kamen mit unvergüteten Objektiven daher. Refraktoren zwischen 60 und 150mm waren im Programm, die Optiken kamen aus dem Hause Horiguchi-Optics (gibt es leider schon lange nicht mehr) und sind durchaus auf Zeiss-Niveau einzuordnen. SYW/Yamamoto-Geräte wurden auch unter dem Namen "Denkar", "Palomar", "Jupiter", "Perl" u.v.m vertrieben. Mein 108er ist dann ein "Max".

Klassiker: Hersteller



18.12.2019 -- Es gibt noch weitere Hersteller, die ihrerseits dann wieder die entsprechenden bekannten Vertriebsfirmen belieferten. Diese werden mit der Zeit hier aufgelistet --