TAL-"Alcor" 65/502mm Reflektor
seit 16.09.2022

Die "Russeninvasion" geht weiter ... ;-)

Also, nach ausgiebiger Reinigungs und einer kleinen FS-"Justage" (das Blech, an dem der FS befestigt ist, musste ein klein Wenig in die richtige Richtung gebogen werden, so daß der HS nun komplett im FS erkennbar war) gab es doch tatsächlich einige Wolkenlücken: also gleich mal raus den Lütten auf den Balkon. Echt pfiffig: die Säule besteht aus zwei zusammenschraubbaren Segmenten; eines dann raus - und fertig ist das Tisch- bzw. Balkonteleskop.
Zunächst musste ich mich mal an den Peilsucher gewöhnen (sofort der Gedanke: wie bekommt man - ohne rumzubohren - einen kleinen 6x30er Sucher montiert; mal sehen ...). Naja. Also los: der zenitnahe ε Lyrae natürlich: nach einiger Herumgurkerei hatte ich ihn dann im ca. 33fach vergrößernden 15er Okular: gleich wurde klar: Das Okular taugt nicht viel. Ist halt ein einfaches Ramsden mit mindestens noch einer siffigen Linse. Und dann noch dieser blöde Steckhülsendurchmesser von eben weniger als 24.5 .... halt! Ich hab da ja noch einige 23.2er Mikroskopokulare zu liegen ... eines mit 25x (10mm Brennweite), eines mit 16x (15.5mm) und ein Weiteres mit 10x (25er Brennweite).




23.2mm->24.4mm ... einfach mal das Stück Pappe ... und: Schmarrn, Fokus passt nicht. Nundenn, dann das 15er. Mit Barlowlinse und der "Extension"-Röhre dann auf ε gegangen: da geht schon was: die 2"7er Komponente gut getrennt, die engere 2"3er ... wohl auch. Aber das Bild war Keks. Dann war da der Saturn: auch hier erstmal mit dem 15er ... da war in großen Teilen des Bildfeldes Schlonz. Also dann dies Okular nur noch zum Auffinden. Ich testete dann mal in der Röhre das 16x/15.6mm Mikroskopokular ... - denen habe ich den Abstand von 23.2mm auf die ca. 24.3 - 24.4mm mit Hilfe von etwas Papier und Klebeband "genommen", so daß man sie nun gut in die Hülsen stecken kann. Und siehe: passt! Also zum Gucken die Kombi: Mikroskopokular - 2x Barlow - Verlängerungshülse. Vergrößerung da ungefähr 130/140fach. Und da legte der TAL dann richtig los: besagter ε Lyrae beide Komponenten aufgelöst und richtig sauberes Bild. Saturn: richtig deutlich der Schatten am Planeten zu sehen, Cassini (seeingbedingt) fraglich. Titan auch deutlich im Bild.
Dann mal π Aql aufgesucht; mit dem Wissen, das ein 65mm Teleskop die 1"42 nicht trennen kann. Ich meine aber, ihn etwas länglich gesehen zu haben. Und noch ε Bootis; Izar (2m6/4m8; 2"6): ich meine, auch diesen getrennt gesehen zu haben. Luft war etwas wabbelig und der erste Beugungsring war genau dort, wo der Begleiter hätte sein können. Aber in einigen Momenten war er m.M. nach sichtbar. Tagsüber Sonne mit Flecken und Andeutung der Granulation.



Erster Eindruck: schnell das Negative abarbeiten: das mitgelieferte Okular taugt nix. Der Peilsucher ist gewöhnungsbedürftig, aber später klappte es dann. Ein kleiner Sucher (und wenn es so ein achromatischer 5x24er sein könnte) wäre echt ein Gewinn. So. Kleinigkeiten, die den ansonsten sehr positiven Eindruck nur wenig schmälerten. Zunächste die Optik: Wie sagen die englischsparchlichen: "outstanding": einfach gut. Sternabbildungen wie im Refraktor (bis auf den vielleicht etwas dicken Beugungsring bei Izar). Auch die Planetenabbildung: ganz was Feines ( in den Mikroskopokularen). Macht einfach Spass. Das Teleskop ist zudem ein wunderbares "Grab&Go-Gerät. Richtig pfiffig - ich erwähnte es schon: die teilschraubbare Säule.
Was aber noch zu tun ist: das OAZ-24.5er Problem ist zu lösen und irgendwie muss da doch noch ein kleiner Sucher ran. Natürlich beides nur so, dass es alles rückbaubar ist. Ohne Spuren.


Bei der "Arbeit" ...




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