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Astrofotografie mit dem TAL, geht das?
Jeder der ein Teleskop besitzt hegt das eine oder andere Mal den Gedanken das Gesehene irgendwie festzuhalten - zu vertifizieren. Zeichnungen sind eine Lösung, weit aus polpulärer sind Fotografien. Auch mit dem TAL kann man fotografieren. Jeder der in der Lage ist etwas Geduld aufzubringen, ist in der Lage mit Hilfe des TALs schöne Astrofotos zu machen.
Am besten man fängt damit an, mit einer kallepack
(TAL-Begriff für "piggiback" - siehe Leitrohrschellen)
montierten Kamera und Objektiven von 35 bis 135mm Himmelsausschnittsaufnahmen
zu machen. Die Belichtungszeit bei einem 200er oder 400er Film und einer
Blende von 3.5 bis 4 (immer eine Blende kleiner als die maximale des Objektivs)
beträgt dann zwischen etwa 4 und 8 Minuten.
Man staune was man so schon alles ablichten kann.
Als Leitrohr dient dabei das TAL2M mit dem 15mm Okular und dem eingesetzten
Fadenkreuz. Der Leitstern wird etwas unscharf fokusiert damit er als Scheibchen
zu sehen ist. Dann erkennt man das unbeleuchtete Fadenkreuz und kann sehr
genau jede Auswanderung rechtzeitig erkennen.
Ein Wermutstropfen hat die Sache allerdings. Vorraussetzung ist ein Frequenzwandler mit dem man per Tastendruck kleine Korrekturen an der Nachführgeschwindigkeit vornehmen kann z.B. der EZB vom Selbstbauprojekt.
Die geringfügigen Korrekturen (je nachdem
wie gut eingenordet wurde) in der Deklinationsachse können mit vorsichtigen
Drehen des DA-Feinantriebes vorgenommen werden. Das Handrad sollte dazu
allerdings hell angemalt, oder beklebt werden, damit es im Dunkeln sicher
und vorsichtig berührt werden kann.
Auch Objekive mit höheren Brennweiten können
nach etwas Übung verwendet werden. So eignet sich für das TAL
sehr gut die aus dem selben Lande stammene Russentonne, ein Maksutov
mit 100mm Öffnung und 1000mm Brennweite. Der Orionnebel z.B. geht
da gerade noch rein. Auch M31 passt da gerade noch diagonal auf das Kleinbildformat.
Man kann der Russentonne auch die Korrekturlinsen entfernen, dann hat sie
noch gut 700mm Brennweite. Die TAL-Montierung verkraftet diese relativ
kurze Zusatzoptik schon.
Umgekehrt lässt sich auch die Russentonne
als Leitrohr verwenden (25mm Plössl und 3x oder 4x Barlow) und durch
das TAL belichten. Hierzu sind allerdings je nach Objekthelligkeit längere
Belichtungszeiten notig. Während Sternhaufen wie z.B. M35 oder der
Orionnebel M42 schon mit 15 Minuten tolle Resultate zeigen, ist für
Galaxien wie M51 schon etwas mehr Geduld erforderlich.
Alle die den Frequenzwandler EZB1 und 2 gebaut
haben werden sich im Frühjahr der Erweiterung EZB3 erfreuen. Mit etwas
Konzentration kann das TAL schon mal 45 Minuten und länger am Leitstern
bleiben. Etwas Glück gehört allerdings auch dazu. Eine falsche
Bewegung, ein Augenblick Unachtsamkeit...... Na Na - so schlimm ist
es auch wieder nicht. Gerade aufgrund des Öffnungsverhältnisses
und der langen Belichtungszeit werden kleine kurzzeitige Patzer schon mal
"übersehen".
Eine weitere Aufnahmemöglichkeit sind Webcams. Man kann hiermit sehr schnell gute Ergebnisse an Sonne, Mond und Planeten erzielen. Viele Webcams können kurze Filme aufzeichnen. Mittlerweile gibt es automatische Stapelprogramme wie GIOTTO oder ASTROSTACK als freeware im Internet zu laden, mit denen die Einzelbilder der Filme geprüft und addiert werden. Fast schon kein grosse Kunst mehr gute Planetenbilder zu machen. Mir ist es allerdings einfach zu nervig den ganzen Computerkram dafür immer auf und abzubauen. Für die ersten Veruche tut man sich das noch an, es lässt aber schnell nach. Computergestützte Aufnahmetechniken macht meiner Meinung nach nur in festen Einrichtungen wie Sternwarten Spass und Sinn.
Nur Mut zur Astrofotografie mit dem TAL, es geht!
A.Quante, www.TALianer.de