Schiene für Digitalkamera am TAL2M
Mit freundlicher Genehmigung von Rudi Prinz Januar 2001, aktualisiert August 2002


Vor einiger Zeit legte ich mir eine Canon PS 10 Digitalkamera mit 2,1 Megapixel zu. Eigentlich war sie nur für 'weltliche' Fotos vorgesehen. Da dachte ich mir, warum nicht auch mal am Teleskop probieren. Also: Rohrschelle um den Okularauszug, Flacheisen mit Langloch (um sich den verschiedenen Okularlängen anzupassen) drangeschraubt und an dem Flacheisen mit einer Fotoschraube die Kamera befestigt. Mit dieser einfachen Konstruktion geht die Kamera während des Scharfstellens mit. Die Kamera selbst hat ja kein Gewinde am Objektiv. Ich war ganz schön überrascht, wie einfach man damit Bilder mit hoher Qualität erziehen kann. Bilder, die ich mit meiner Spiegelreflex auch nach viel herumprobieren nicht zustandebrachte. Die Fokussierung ist sehr einfach, weil man das Bild am LCD-Monitor ständig verfolgen kann. Der frißt allerdings sehr viel Strom, ein voller Akku ist im Winter oft schon nach einer halben Stunde am Ende. Ein Ersatzakku ist deshalb nicht zu verachten.

Um die Kamera für die Aufnahme nicht anfassen zu müssen, weil sonst nur meine Herzschläge aufs Bild kommen ;-) , baute ich eine Art Schraubzwinge, die die Kamera umfaßt. Direkt über dem Auslöser ist in der Zwinge ein Gewindeloch gebohrt, in dem ein normaler Drahtauslöser passt. Mit EZB stell ich das Objekt in die Mitte ein, fokussier mit TFK und kann dann berührungsfrei die Aufnahme auslösen.

Der Autofokus der Kamera funktioniert ohne Probleme und die Belichtungszeiten kann man in vielen Stufen verändern. Mit dem TAL erreiche ich z.B. mit dem 25er Plössl durch den 2fach optischen Zoom und 4fach digitalen Zoom, Äquivalenzbrennweiten von 1.680 mm bis 13.440 mm, und das stufenlos! Für Planetenaufnahmen nehm' ich meist das 6mm Plössl-Okular, womit Brennweiten bis 56.000 mm möglich (aber nicht immer anzuraten) sind. Der größte Vorteil ist aber, man kann die Bilder sofort an der Kamera auf dem Monitor ansehen, ob's was geworden ist oder nicht und man braucht dazu keinen Computer. Der Nachteil allerdings ist bei dieser Kamera die maximale Belichtungszeit von 2 Sekunden. Aber selbst damit konnte ich den Mond während der totalen Phase der MoFi gerade noch so aufs Bild bringen. Deep-Sky Aufnahmen bleiben weiterhin der chemischen Fotografie vorbehalten.

Fotobeispiele gibts auf der Seite: Astroaufnahmen mit dem TAL
sowie auf Rudi's Astroseite