Mein TAL1 ist nach Anschaffung des V8 (8" f/5 auf Vixen GPE) etwas ins Hintertreffen gekommen, was Benutzungshäufigkeit angeht. Dafür vermißte ich ein sofort einsatzbereites Teleskop. Etwas spät kam ich auf die Lösung, es wurde ein Dobson daraus gemacht! War gar nicht schwierig (durfte es auch dank meiner bescheidenen holzhandwerklichen Fähigkeiten nicht...)und auch nicht teuer. Vom Teleskop-Service gab es eine Rockerbox für den kleinen GSO 6" Dobson, welche auch einzeln verkauft wird. In diesem Set war bis auf die Höhenräder alles Notwendige enthalten. Nach dem Zusammenbau (den unsere Tochter Christina in besonders guter Erinnerung ob der massenhaft anfallenden Hartschaumplatten hatte, welche direkt zerstückelt und dann zu einem Schwimmgürtel zusammengekettelt wurden) überlegte ich, wie nun die Höhenräder zu bewerkstelligen wären. Zum Glück stieß ich auf Dirk Mohlitz, welcher in Krefeld eine Schreinerei betreibt. Dieser ist in der Astroszene sicherlich kein Unbekannter, wer jedoch nichts mit dem Namen anfangen kann, beachte bitte den ->Link.
 

Ich besprach mit Dirk das Thema Höhenräder und er machte sich daran, mir für mein TAL in Rohrschellen Höhenräder zu fertigen, diese mit Ebony Star zu beschichten und die Höhenräder anzupassen. Am nächsten Tag rief er bereits an: fertig!

Allerdings war das TALdob ohne Bremssystem nicht optimal zu gebrauchen daher war ich am nächsten Tag nochmals bei Dirk und er montierte noch das von Wolfi beigelegte Federfriktionssystem.
Dann wars fertig und ich konnte am selbem Abend noch kurz ein paar Sterne durch die Wolkendecke erahnen. Ich konnte mich so im Vorfeld bereits von der leichten Handhabung des TALdob überzeugen.
Endlich habe ich ein Teleskop zum Schnellspechteln, einfach aus der Garage heraustragen und los geht! Das Ganze hat mich circa 75Euro gekostet.
 

Kleiner Erfahrungs- und Beobachtungsbericht vom ersten richtigen Einsatz des TAL1D am 3.Dezember 2003:

Nachdem es gestern abend immer wieder mehr oder weniger bewölkt war, hatte ich schon die Hoffnung fast aufgegeben. Gegen 23Uhr schaute ich nochmal heraus, als es dann aufriss. Schnell das TAL-1D heraus, Stuhl und Okulare her und los! Einfach klasse wie schnell ich loslegen konnte. Nix mit Polaris und so... endlich wieder M42. Mit dem 7mm Harry Siebert ein schöner Anblick der feinen Trapezsterne. Aber auch mit 25 mm ist der Orionnebel nicht zu verachten, aber ich wollte ja die Dobsonie testen!

Also: Sitzposition ist ziemlich niedrig, ab und zu mußte ich doch den Tubus verdrehen, was ja dank der Rohrschellen blitzschnell ging. Dann zu Saturn, erst mit dem 4mm Kasai. Das war schon fast zu viel, zum Einen wegen der unruhigen Luft, zum Andern wegen des Nachführens. Die Rockerbox dreht etwas hakelig in RA, auch ist die Federspannung noch ein wenig zu hoch, aber erträglich. Mit dem 7mm Harry Siebert war das Saturnspechteln ein Vergnügen.

Fazit: Prima Gerät zum Schnellspechteln, nur wenig Potential zum Optimieren.