"SNS" Refraktor 60/750mm
seit 25.09.2018

"SNS" Refraktor 60/750mm

Mal wieder so ein 5€-Teleskop .. wieder aus dem bekannten Kleinanzeigenportal, wieder mit höheren Versandkosten, als das Gerät selbst kostet ;-). Interessant ist die etwas ungewöhnliche Brennweite von 750mm ... "normal" ist bei diesen Geräten ja 700mm. Alter Japaner ... na mal sehen, was der so kann.
Na, dann war er da, etwas schrabbeliges Paket, das sich dann aber auch gut dem Teleskop angepasst hatte ... das war nämlich genauso schrabbelig ;-). Verbeulte Taukappe, Siff, verdrehte Linsen in den Okularen, mit Tape geklebte Okularhalterungen am Stativ, Staub und Dreck. Nungut, das hatte der Verkäufer aber auch schon gesagt, das war insofern "sauber". Schon das Auspacken und der erste Zusammenbauversuch hatte durchaus etwas Zeitaufwändiges. Aber es ging dann. Okay, was war/ist dabei:

  • OTA 60/750mm
  • Metallstativ und Ablageplatte
  • die kleine Azimutalgabelmontierung mit Nachführtrieben
  • Drei 0"96-Okulare: H20mm (37fach); HM12.5mm (60fach) und HM6mm (125fach); gute Metallfertigung!
  • weiter eine einlinsige 2x Barlow und ein 0"96 Zenitprisma (auch alles Metall)

    Erstmal musste also so einiges gereinigt und geputzt werden. Naja, das ist eben so, wenn man ein gebrauchtes älteres Teleskop erwirbt (es gibt tatsächlich Leute, die erwarten beim Gebrauchtkauf ein "geputztes" Teleskop. Sind die Leute der Marke "von Beruf Sohn" bzw. "verzogener Bubi" (ich hatte tatsächlich schon einmal mit so einem Heini zu tun ... penetrant, sehr nervig und total überflüssig, solche Leute :-/ ).
    Also, Teleskop gereinigt und dann ab auf die Montierung, Nachbars Glühbirnenreflexe ansehen für nen ersten Test: Und ... Koma und Farbfehler. Sollte bei einem f/12.5er eigentlich nicht auftreten; rein rechnerisch sollte bei einem solchen FH der CA-Wert ("color Aberration") bei schmalen 2.44 liegen (grobe Formel: Öffnung in mm zum Quadrat x 0.508. Dann das Ganze durch die Brennweite in mm geteilt). Zudem war das OAZ-Rohr innen von derart feinem silbrigen Metall-Reflexionsglanz, das hier sofort erstmal wieder die gute alte "DC-Fix"-Folie zum Einsatz gekommen ist.
    Das Bild stellte also nicht zufrieden. Also, ans Objektiv ran. Hier machten sich erstmal schlecht gedrehte bzw. auch schon "ausgelutschte" Gewinde beim Ab- und späteren Anschrauben der Taukappen/Objektiveinheit bemerkbar. Dann natürlich das Objektiv ausgebaut: dies war schon eines, welches mit dem Trennring (also ohne Aluspacer) zwischen den Linsen ausgestattet war. Und das wurde wohl auch schon mal auseinandergebaut; sonst wäre vermutlich kaum dieser Farbfehler, der sich durch gegeneinander verdrehte Linsen ergibt, vorhanden. Ausserdem war an der bikonkaven Frontlinse an der Seite auch irgendein Schmock, der da eigentlich nicht hingehört.
    Ein Teleskop für 5€ ist natürlich auch immer ein Experimentierfeld ... so habe ich dann den Abstandsring durch drei Stückchen Alufolie, die ich als "Spacer" im 120°-Winkel zueinander versetzt angebrahct habe, ausgetauscht. Purer Test. Ergebnis: Zumindest keine Verschlechterung; ich meine, sogar eine geringfügige Verbesserung. Kann natürlich auch nur Einbildung sein.
    Draussen feuerrote Abenddämmerung; daher sind die Bilder auch so rötlich eingefärbt (kein Photoshop ;-) ) ... ein Blick auf Saturn zeigte bei 125fach ein recht klares Bild mit sogar der Cassini-Teilung andeutungsweise (wenn ich richtig gelegen habe). Und e Lyrae, jene Doppel-Doppelten länglich bis (in ruhigen Momenten) "angelöst". Aber man sah auch immer wieder die falsche Farbe ... Kurz: Bild zu bunt und Auflösungsvermögen nicht erreicht: Da muss mehr kommen.



    Erstes Fazit: Es gibt noch was zu tun. Linsendrehen in 30°-Schritten


    ...


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