ab August 1994



"Erstes" Hauptgerät ab 2/8/1994: Wachter-FH-Refraktor 100/1500mm

---> 2/8/1994, LANGENBERG; 100/1500mm REFRAKTOR
(Okulare: 30mm/50x; 17,5mm/86x; 10mm/150x; 4mm/375x)
->BEDINGUNGEN: ca. 20°, gelegentlich Cirrus, leichter Dunst, bloßes Auge bis ca 5mag.

->1) JUPITER: anfänglich durch Temperaturausgleich noch am Wabern, später (ca. 30min.!) klares Bild, trotz tiefer Position (in der Waage) Atmosphäre kontrastreich, die 4 Monde sofort als "Nadelstiche" zu erkennen. Beste Vergrößerung: nur die 86-fache (eben wegen der tiefen Position), die 50-fache brachte klares, aber fast zu helles Bild, bei 150-fach etwas undeutlicheres Bild.

->2) WEGA: "erster" Stern, ein blauer Feuerpunkt bei 50- und 86-facher Vergrößerung, Gerät zeigt Punktschärfe.

->3) Natürlich M57/NGC 6720(Lyr): Der "Rauchring", schon mit dem ehemaligen 112er Newton ein häufig "strapaziertes" Objekt, mit dem 100er Refraktor - trotz kleinerer Öffnung - kontrastreicher, deutlich hob sich die innere Zone dunkler als der eigentliche Ring ab. Bei 50x war "mehr drin", die 86-fache war abermals die "beste" Vergrößerung, hier noch den `-2 mag. Filter' aufgesetzt, dennoch den jetzt also nur noch 11m3 hellen Nebel sofort deutlich gesehen, da ist Größenklassenmäßig noch mehr zu holen. Schließlich die 150-fache Vergrößerung: Auch hier noch deutlich die Ringstruktur erkennbar, fast so gut, wie V=86-fach im Kontrast.

->4) z Lyr: auf der Suche nach Epsilon eher zufällig ins Gesichtsfeld bekommen, locker, da 44" Distanz.

->5) e Lyr: bei 50x die 208" entfernten Sterne als helle Punkte, schon bei 86-facher Vergrößerung die Einzelsterne (2.8"/2.2") aufgetrennt, bei 150x mit schmutziger Lässigkeit aufgelöst, in einer Deutlichkeit, die der 112er Newton nicht zu zeigen vermochte.

->6) M13/NGC6205(Her): Nach einigem Herumgegurke beim Aufsuchen bei 50x nebliger Haufen erkennbar, der sich bei 86-facher Vergrößerung in einige nur sehr schwach erkennbare Sterne auflösen ließ: Hier feierte die 150-fache Vergrößerung ihren "Triumph": Es waren schon deutlich mehr Sterne zu sehen, der Begriff "Kugelsternhaufen" bekam endlich mal optischen Inhalt: Ein Anblick, der seinerzeit vielleicht mit dem silberverspiegelten 155er-Selbstbau-Newton erreicht wurde, auch hier vermochte der 112mm Newton nicht mitzuhalten. Verzückung!

->7) SATURN: Seit Jahren mal wieder den Ringplaneten live! Wegen niedriger Position erstmal mit V=50x: Die Ringe fast auf Null-Ebene (nur noch 6,6° Neigung), Titan klar zu sehen. Bei 86-facher Andeutungen von Atmosphären-Streifen sichtbar, bei 150-facher deutlicher erkennbar. Jetzt auch noch der Mond Rhea (10m8) klar zu sehen. Steigerung der Vergrößerung auf V=188x: Macht Spass, selbst bei 375-facher Vergrößerung (4-mm-Okular) bot der jetzt etwas höher stehende Saturn einen tollen Anblick: selbst der dunkle Bereich zwischen den fast auf Null-Ebene stehenden Ringen und dem Planeten war deutlich auszumachen.

->8) b Cyg.: Der rot-blaue Edeldoppelte (B9/K0, 34,6"), ist wirklich das Doppelsternjuwel, hierfür nur die 50-fache, da auf Suche nach M27.

->9) M27/NGC6853(Vul): Erstmals überhaupt (nach 15 Jahren, auch wenn 10-jährige Pause) gesehen, ist schon ein schöner Anblick, bei der 50-fachen die Hantelform deutlich erkennbar; war da bei V=86-fach eine schwache Grünfärbung zu sehen, oder war das Einbildung? Für die 150-fache Vergrößerung war die Flächenhelligkeit (trotz 7m6) zu schwach. So belegte auch hier die 86-fache den `ersten Platz'.Dies wird wohl auch eines der ersten `Foto-Opfer'

->10) M31/NGC224/M32/NGC221: Der Andromeda-Nebel, bei 50-facher die beste Optik, NGC 221 (die Elliptische) gut zu sehen. Hier war diese die gebrauchbarste Vergrößerung, V=86x/150x hatten zu geringes Gesichtsfeld.

Resümee: Nach etlichen Schwierigkeiten mit der Handhabe des Refraktors (die Sucherei...) dennoch Entzücken, selbst über das, was "anfängermäßig" ist. Hier verspricht der Refraktor noch so Einiges, die 12te Größenklasse, 1.?" vielleicht...? Abbildungsqualität der eines gleichgroßen Reflektors wohl überlegen, man könnte fast "zum Fan" werden. So'ne warme Sommernacht kann auch mal was ganz Anderes haben...


--->3/9/1994, BOCHUM/STADT; 50/500 Refraktor

(Okulare: ca.18mm/28x; 15mm/33x; 8mm/75x; 4mm/125x)
WETTER: ca. 10°, zwar klar, aber dunstig und Stadtlicht, daher nur max. 3,5 bis 4mag. mit bloßem Auge, später Wolken(Abbruch).
->11) k Boo.: So hat es denn ersteinmal auch nur für ein Objekt gereicht, um den Flohmarkt-Billigrefraktor (28 DM!) zu testen. Bei geringer Vergrößerung (33x) zeichnet das Gerät ein relativ scharfes Punktbild, welches bei höherer Vergrößerung (insbes. 125x) etwas waberig wurde, wobei allerdings die Beobachtungslage (mitten in der Stadt, aus dem Küchenfenster heraus...) zu sehen ist. Mühelos wurde nach einigem Herumgesuche Kappa Bootis (13.4";4m6/6m6) getrennt, hierbei machte sich die 33-fache Vergrößerung am besten.

--->9/9/1994, LILIENTHAL; 100/1500 Refraktor
(Okulare: 30mm/50x; 17,5mm/86x; 10mm/150x; 4mm/375x)

100/1000 Reflektor
(Okulare: 35mm/28x; 15mm/67x; 8mm/125x)

BEDINGUNGEN: ca. 10°, mit bloßem Auge 5m5 - 6m, Abbruch nach ca. 2h

->12) e Lyr.: Nach der (hier nicht erwähnten) nur Trennung von Epsilon2 (2"8) vom Vortage jetzt noch einmal "die Sache klar gestellt". Schlicht und einfach: Problemlos.

->13) M57/NGC6720(Lyr): Der Ringnebel schön wie üblich, bei 86x Ringstruktur mit zentraler Verdunklung. Viel peinlicher gestaltete sich die Suche nach einem "Kollegen" des Ringnebels, dem Planetarischen Nebel NGC6826Cyg: Nach unendlichem Herumgegurke mit dem Gerät zwischen Kappa, Jota und Theta Cygni schließlich die Suche eingestellt. Der 9m8 helle, bei 19h44min8 und +50,31° liegende Nebel wollte nicht so und zeigte mir: Mit dem Teleskop richtig umgehen will gelernt sein.

->14 m Cyg.: Nach der Planetarischen Nebel-Pleite hieß es: Selbstbewußtsein aufrichten. Dafür mußte nun der Doppelstern µ1/2 Cygni herhalten. Dies klappte dann auch: bei 86x schon andeutungsweise, bei 150x wurden die 1"5 auseinanderstehenden Komponenten von µ1(4m8/6m1) mühelos getrennt. Auch bei 375x (trotz relativ schlechter Okular-Qualität) waren beide Sterne locker zu trennen. Hier ist noch mehr drin. Bei 150x dann noch der erste Test der elektrischen Nachführung, der auch zufriedenstellend verlief.

Jetzt war noch mal der 100/1000 Maksutov-Cassegrain an der Reihe. Dieser Test verlief aber nicht sonderlich zufriedenstellend, leider stellte sich eine äquivalente Preis-Leistungs-Relation ein: Das Niedrigstpreis-Gerät (190DM, vom Flohmarkt...) lieferte nicht punktförmige, sondern verzogene Sternabbildungen. Dies mag vielleicht an der Provisorie des Okular-Anschlusses liegen (hoffentlich). Zudem war auch die Aufhängung ("Montierung" wäre arg übertrieben) extrem wackelig, so daß das Fokussieren schwer zu bewerkstelligen war. Zumindest Epsilon in der Leier müßte aber schon mal zu machen sein (bei 100mm Öffnung), um dann ein brauchbares Leitfernrohr für den Refraktor zu haben... Aber, weitere Versuche mit besserer Mechanik werden folgen.


--->11/9/1994, LILIENTHAL; 100/1500 Refraktor(Okulare: 30mm/50x; 17.5mm/86x)

BEDINGUNGEN: ca. 10°, Abbruch nach ca. 30min, wie gewohnt durch Wolken.

->15) M45/NGC1432/5(Tau): Natürlich die Plejaden. Hier zeigten sich einzelne Sterne, die zuvor noch nicht gesehen wurden, dies vor wunderbar dunklem Himmelshintergrund. Leider auch jetzt wieder: Wolkenterror.


--->13/9/1994, LILIENTHAL; 100/1500 Refraktor(Okulare: 30mm/50x; 17,5mm/86x; 10mm/150x)

BEDINGUNGEN: unter 10°, Wind, mit bloßem Auge bis knapp 6mag, Abbruch diesmal durch die Morgendämmerung, nach ca 1h Beobachtungszeit

->16) MARS: Der ca 5" große Planet zeigte nichts von irgendwelchen Details, dafür war es zu windig. Lediglich erstmal deutliche optikbedingte Farberscheinungen waren um den sehr hellen braun-roten Planeten zu sehen; das erste Mal kamen die Nachteile eines Linsenteleskopes zum Tragen. Auch der -2mag.Filter vermochte keine bessere Sicht zuzulassen.

->17) M1/NGC1952(Tau): Der Crab-Nebel war kein sonderlich ergiebiges Objekt. Bei 50x war noch am etwas von der Form zu erahnen, die 86-fache Vergrößerung brachte nur einen ausgedehnten schwachen Nebelfleck zustande. Zudem setzte jetzt langsam die Morgendämmerung ein.

->18) M45/NGC1432/5(Tau): Die Plejaden, ja, ja... Trotz fortschreitender Morgendämmerung, es zeigten sich vor dem immer noch schwarzen Himmelshintergrund bei längerem Hinsehen immer neue schwache Sterne. Der Größenklassen-Test wurde am `10m1'-Prüfstern (im "rechten Winkel") mit dem -2mag.Filter locker durchgezogen: der jetzt 12m1 helle Stern war zuerst nur indirekt, später, nach Herauswandern der hellen Merope aus dem Sichtfeld direkt und deutlich zu sehen (V=86x). Auch bei 150x war dieser Stern -abgedunkelt- klar zu erkennen.Hierbei war der Himmel -mit bloßem Auge- schon nicht mehr nachtschwarz, sondern dunkelblau, die Dämmerung machte Fortschritte. die 12. Größenklasse ist somit "geknackt".

---> 21/9/94 LILIENTHAL; Refraktor 76/1200(Okulare: 30mm/40x; 17.5mm/69x; 10mm/120x)

BEDINGUNGEN: unter 10°, klar, nur in mittlerer bis später Dämmerung mondfreier Himmel, danach Abbruch.

->19) WEGA: Auch in diesem (Selbstbau)Gerät das erste Objekt. Irgendetwas muss dieser 26 LJ entfernte Stern ja haben, das immer... . Ist ja auch egal. Nach "Scharfstellen des Beugungsscheibchens" später punkt- und nicht mehr schweifförmig (40x).
->20) e Lyr: Schon bei 40x Epsilon1 (2"8) andeutungsweise aufgelöst, bei 69x waren beide aufgelöst erkennbar, bei der 120-fachen dann lässig.
->21) M57/NGC6720(Lyr): Die Ringstruktur war nur schwach zu erkennen, vielleicht lags noch an der Dämmerung, allerdings machte sich der Unterschied zwischen 3" und 4" Öffnung doch bemerkbar.
->22) M13/NGC6205(Her): Dieser Haufen war nur als "Schneeball" zu erkennen, Einzelsterne waren nur indirekt und auf Verdacht zu "sehen".
->23) SATURN: Nur einen kurzen Blick drauf geworfen, es zeigte sich nur schwach ausgebildete Atmosphärenstruktur und als einziger Mond Titan.
->24) m Cyg: Na, da haben wir uns ja schön verschaukeln lassen, ewig herumgeguckt, "Wo isser denn, der zweite in 1"5 Abstand?". Wundern darf man sich da nicht, daß da keiner war, denn.... ha ha ha, das war ja auch garnicht My. Sehr witzig, und hoffe gut geschlafen zu haben, Herr Hase-Bergen.
->25) MOND: zwei Tage nach Vollmond waren natürlich noch nicht soviele Strukturen zu sehen, wie beispielsweise bei Halbmond, dennoch: Objektiv zeichnet kontrastreiches, scharfes Bild, das eine Freude macht. Für Marke "Billig-Selbstbau": Nicht schlecht.

---> PHOTOGRAPHIEN: mit 76/1200er Refraktor
-----> MOND: zwei Tage nach Vollmond auf Agfacolor 100, Testweise
f=1200mm
f=2400 (+2x Konverter)

---> 0) 1/30sek, 1) 1/60sek 7) 1/30sek, 8) 1/15sek
2) 1/15sek, 3) 1/8sek 9) 1/8sek, 10) 1/4sek
4) 1/4sek, 5) 1/2sek 11) 1/2sek, 12) 1/1sek
6) 1/1sek 13) 2/1sek.

----> 24/9/94 LILIENTHAL; Refraktor 76/1200mm (Okulare: 30mm/40x; 17,5mm/69x; 10mm/120x)

BEDINGUNGEN: feuchte Luft (Nach Regen), ca.8°, sonst klar, bis ? mag.

->26) M45/NGC 1432/5(Tau): Trotz, das der nun etwas mehr abgenommene Mond in den Zwillingen herumgondelte, also ziemlich nahe M45, waren den Plejaden schnell 10m1 ("der Prüfling") zu entlocken. Die Optik zeichnete ein schönes Bild, bei abwesendem Mond ist da wohl noch einiges Mehr zu holen.
->27) m Cyg.: Wieder mal dem falschen Kollegen auf den Leim gegangen (21/10!). Der Versuch, My als "wahrscheinlich geknackt" zu betrachten war wohl die Ausgeburt einer wohlwollenden Phantasie... .
->28) M31/M32/NGC221/224, (Gal. And): Trotz des Mondes deutlich zu erkennen, vielmehr ist allerdings auch nicht zu sagen (5m0/9m0)
->29) e Lyr.: erst etwas am Zittern, dann deutlich getrennt. Hier mit bisherigen Geräten letzter Vermerk.
->30) M57/NGC6720 PN Lyr: besser, als am 21/10, dennoch auch jetzt merkbar schwächer als beim Beobachten mit dem 4-Zöller. Auch hier: letzter Vermerk.
->31) e Ari.: Nach der dauernden My-Cygni-Frustration einen Kollegen im Widder aufgesucht (5m2/5m5, 1"5), diesen auch als etwas länglich erkannt, aber nicht getrennt. Vielleicht waren die Komponenten zu hell, vielleicht aber auch: "eines stillen Abends...".

----> 4/11/94 LILIENTHAL; Refraktor 100/1500mm  (Okulare: ausgebaute Fernglasokulare (Notbehelf!), da die anderen in Bochum am Vollstauben waren; so ca.: 25mm/60x; 10mm/150x).

WETTER: Diesig, ca. 8°, später darunter, mit bloßem Auge bis ca. 5m2, kein Mond.
->32) SATURN: Den relativ niedrig über Bremens Stadtlicht hinschlurfenden Saturn durch im Vordergrund stehende Bäume angepeilt: Hierbei waren der Ringschatten und ein Atmosphärenstreifen auf der Südhalbkugel auszumachen. Am Monden zeigte sich Titan deutlich und -auf Verdacht- ein zweiter (Rhea?).
->33) m Cyg.: Beim ersten Versuch wiedermal hereingefallen auf dessen blöden Nachbarstern, später aber: Jetzt hatten wir den Richtigen ins Visier genommen, der sich dann auch garnicht allzulang sträubte (bei ca.150x). Na endlich!
->34) H/c Per/NGC869/884 Cl Per.: Ein Gourmetstückchen, dieser Doppelsternhaufen. Das ich DEN nicht häufiger im Okular hatte, eigentlich eine Sünde: Inmitten der an dieser Stelle eh nicht sternlosen Milchstrasse bei ca. 60x zwei Schmuckkistchen. Euphorie, zu Beginn einer dann immer schöner werdenden Sternennacht (Trotz eher mäßiger Wetterbedingungen).
->35) M45/NGC 1432/5 Cl.Tau: Die nächste Verzückung schloß sich gleich an: Ein traumhafter Anblick, bei der ca. 150-fachen viele Sterne bis weit hinter die 11te Größenklasse (vielleicht sogar 12mag?). Mutterns lapidare wie trockene Bemerkung hierzu: "Sieht ja aus wie ein Weihnachtsbaum".
->36) M33/NGC598 Gal.Tri: Kleiner Dämpfer, denn bei ca.60x lediglich ein großer verwaschenet Fleck mit einer zentralen Aufhellung (Kern). Dieses Sternsystem ist nun für einen f/15-Refraktor nicht gerade allerbestens geeignet... .
->37) M36/NGC1960(Aur): Ein kleiner, aber schöner Sternhaufen. Interessanter war hier aber der Nachbar(Haufen?): Hier zeigte sich bestenfalls ein verwaschener Nebelfleck mit "gelegentlichem Blinken" (Sah aus wie Sterne unter ca.10m5/11m0). Kriegen wir noch heraus, was, oder welcher das nun war.
->38) M38/NGC1912(Aur): Weiter auf der "offenen-Haufen-Rutschbahn" in Auriga: Dieser Offene stellte sich schon als etwas größer dar, als NGC1960. Sterne ab ca.8m5/9m0 zeigten sich hier reichlich. Im Fernglas (7x50) war dieser Haufen als "schwaches Glimmen" zu sehen.
->39) M37/NGC2099(Aur): Der letzte der "Troika" (hahaha) im Fuhrmann: Könnte ein etwas größerer Zwillingsbruder von NGC 1912 sein. Auch die Einzelsterne waren etwas heller (ca.8m0/8m5) als bei Vorhergegangenem.
->40) M42/M43/NGC1976/NGC1982(Ori): Geile Optik! Bedenkenlos konnte man mit der 150-fachen Vergrößerung in diesem Gasnebel herumstöbern: Das Trapez im Zentrum trat scharf hervor, ebenso, wie Dunkelgebiete klar zu sehen waren. Auch sonst: Wolkige Strukturen, die ins Auge stachen, "Science-Fiction-Feeling". Trotz dieses nicht gerade sich als "deep-sky"-tauglich auszeichnenden Öffnungsverhältnisses von f/15 machte die höhere Vergrößerung bei weitem mehr her, als die niedrigere.
->41) NGC2024(Ori): Jetzt, wie vom Affen gebissen, auch hinter (für solche Geräte) Schwerstobjekten hinterher: der östlich von Mintaka stehende NGC2024 durfte es sein; er war es wahrscheinlich aber doch nicht. Zwar machte sich bei der 150-fachen Vergrößerung irgendwie ein Dunkelgebiet über den dunklen Hintergrund breit (NGC2024 verfügt über so eines), dennoch -ehrlich gesagt- war dieses Dunkelgebiet wohl eher ein dunkles Gespinst meines Gehirns (vielleicht aber auch nicht?).
->42) M35/NGC2168(Gem): Um mal wieder auf den Boden der Tatsachen zurückzukommen, ein leichtes Objekt: der Offene NGC2168: Noch größer als NGC2099, etwas hellere Einzelsterne (bis ca.7m5 hoch). Netter Anblick.
->43) M1/NGC1952(Tau): Dieser Supernova-Rest war nicht das ideale Objekt für den Refraktor: Lediglich bei ca.60x war die längliche ("Crab-") Form andeutungsweise zu sehen, die ca. 150-Fache blieb blass.
->44) MARS: Der ist nun echt patzig: Zwar hell (ca.0m5 bei 7" scheinbarem Durchmesser), dennoch war alles, was die Optik spendierte, eine Ansicht des 3/4-vollen bräunlich-roten Planetenscheibchens mit einer netten ins rote gehaltenen chromatischen Aberration. Strukturen? Asche!
->45) M108/NGC3556(UMa): Schon später in der Nacht mal dem Frühjahr -astronomisch gesehen- ein bischen vorgreifen: die nun nicht besonders helle (ca.11m0) Galaxis NGC3556 zeigte bei ca.60x ihre längliche Struktur. Hier fehlt nun einfach mehr Öffnung, will man mehr erkennen. Den eigentlich gesuchten, nur 12m0 hellen Eulennebel leider nicht gefunden.
->46) M81/82/NGC3031/NGC3034(UMa): Neben dem Orionnebel DER Anblick dieses Streifzuges: Im ca. 25mm-Okular beide Sternsysteme zu sehen, beide wunderbar klar auszumachen (6m9/8m4). In NGC3034 waren (vielleicht) sogar Dunkelgebiete auszumachen, die waren diesmal wohl keine Gespinste meines Gehirnes. Höchste Euphorie!
->47) M44/NGC2632(Cnc): Die helle und dennoch blasse Praesepe im Krebs: Ist irgendwie langweilig, aber..., vielleicht habe ich die "wahren Werte" dieses offenen Haufens ja auch nur noch nicht erkannt. Mag ja sein.
->48) a Gem. (Castor): den bislang hellsten Doppelstern (ca.1m9m/2m9, 2"5) getrennt. In 72" noch dritten (8m8) Begleiter erkannt, gar nicht sooo einfach, bei den hellen Nachbarn.

---> 25/11/1994, BOCHUM-STADTMITTE, Refraktor 50/500, Refraktor 76/1200, Reflektor 100/ca.700mm

BEDINGUNGEN: Klare Nacht, Lichtverschmutzung, Halbmond im Krebs/Löwen, ca. 5°, mit bloßem Auge bis 4.5mag (bestenfalls), später darunter, also nicht besonders erfrischend (bis auf die überall hinkriechende Kälte).
Waren eigentlich keine Beobachtungen im "üblichen" Sinne, also mit Objektbeschreibungen, sondern ursprünglich eher ein Testen des 76er Refraktors und des neuen gebrauchten orthoskopischen am 17/11/94 billig (40 muk) erworbenen 6-mm-Okulars. Da die Plejaden schon ins Feld zogen, (nachts gegen drei) wurden diese natürlich geprüft. Durch hohe Luftunruhe war das Bild der einzelnen Sternscheibchen katastrophal, ein einziges Wabern und Zittern. Dennoch, trotz dieser Bedingungen, ca. bis 10m5 "gekommen", der 10m1-Teststern war direkt deutlich zu erkennen. Als Test für das 6er Okular war diese Nacht allerdings nicht zu gebrauchen. Statt dessen wurden dann die beiden anderen oben genannten Geräte hinzugezogen, um mal ein bischen "Größenklasse pro Öffnung" zu testen. Zeigte der 50ger Refraktor den 10m1er nur indirekt, der 76er gut, so war bei 100mm Öffnung durchaus mehr zu sehen. Nur nervte hier die - konstruktionsfehlerbedingt? - schlechte Abbildungsleistung der Optik, die Sterne wurden alles Andere, nur nicht punktförmig. Spiegel verzogen oder nicht richtig zentriert? Korrektionsplatte nicht perfekt bearbeitet? Probieren wir es mal mit der Spiegellage... . Schön war aber zu erkennen, wie bei steigende Öffnung die Zahl der erkennbaren Sterne stieg und das Bild heller wurde. Später gesellte sich dann noch der Orion-Nebel ins Gesichtsfeld, der ließ im 100er bei ca. 25-facher Vergrößerung nun endgültig den Wunsch nach einem scharfen Bild aufkommen. Muß doch hinzubekommen sein. Von vor einiger Zeit ist noch zu berichten, das auch hier (also aus meinem Kellerfenster mit Waberluft) der 76er Epsilon Lyrae locker getrennt hat. Dieser 76er macht doch - trotz der absoluten Billig-Bauweise (Plastikrohr als Tubus und Pappblenden -selbstgeschnippelt -) was her. Sollte das morgen doch noch ein zweites Mal in Serie in diesem November klar werden, mal sehen, ob da vielleicht mit dem neuen 6er-Okular der 1"5-Doppelte My Cygni aufzulösen ist? Theoretisch müßte das ja machbar sein (Dawes: 11"25, dies wäre bei Auflösung dann 11"4)...

---> 9/12/1994, BOCHUM-STADTMITTE; Refraktor 60/415mm (Okulare: 31.7mm: 10mm/42x; 6mm/69x; 24.5mm: 15mm/28x; 4mm/103x)

BEDINGUNGEN: Halbmond (Fische),diesig, Cirrus, unruhige Luft, ca. 5°, halt "Stadtmitte".

Auch mal wieder "Testgucken" eines abermals billig erworbenen Gerätes (50 Mark bei einem Berliner Trödler). Soll ja nun als Ziel- und Leitrohr auf den 100er-Refraktor, und wird dies auch. Da die Leier gut "im Bilde" ist (ca. 19h30), wurde mal wieder Epsilon aufgesucht und auch fast getrennt, bei 103x wie bei 69x. Hierbei zeichnete das 6-mm-Okular ein besseres Bild. In Anbetracht der hiesigen Bedingungen kann man die Fast-Trennung dieses Doppelten unter nur etwas besseren Bedingungen als Trennung sehen. Der Ringnebel M57/NGC6720 wurde nur einmal bei 28-facher Vergrößerung erahnt, auch hier ist aber mehr drin. Nächster Kandidat war der Saturn, der -trotz wabernder Luft- bei 103x gelegentlich andeutungsweise Atmosphärenstreifen (auf der Südhalbkugel einen) zeigte. Selbiges auch bei V=69x. Titan einmal kurz indirekt erkannt. Schließlich mußte der in den Fischen stehende Halbmond noch herhalten: Trotz der unruhigen Luft war dieser sowohl bei 69x als auch bei 103x ein schöner Anlick. Hier machte sich dann jedoch ein etwas stärkeres sekundäres Spektrum störend bemerkbar (103x), welches allerdings für ein FH-Objektiv mit f=6.9 noch sehr brauchbar gering ausfällt. Schließlich sei noch eine Beobachtung der Plejaden von vor einigen Tagen anzumerken, die den 10m1-Teststern doch relativ schnell (69x) zeigte. Dieser Refraktor -ein voller Erfolg, jetzt muss hier ersteinmal "ausgemistet", heißt; der 50/500er Refraktor und der 100/1000er Reflektor wieder zu Geld gemacht werden...

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