Einige Worte zu den Okularen

Natürlich spielen nicht nur die Teleskopoptiken eine Rolle, sondern auch die Okulare. Und dies nicht nur für die Vergrößerung und die Austrittspupille. Vielmehr entscheiden Okulare häufig über Sehen oder Nichtsehen.
Ein zentraler Punkt bei Okularen ist das Gesichtsfeld, also jener "Kreis", den man beim Hineinblicken in so ein Okular sehen kann. Dieses Gesichtsfeld ist - ja nach Bauweise - unterschiedleich groß und ermöglicht so bei gleicher Vergrößerung unterschiedliche zu überblickende Ausschnitte des Himmels.
Und da ist es so - man kan es sich sicher denken - je größer der zu überblickende Himmelsaussschnitt sein soll, desto komplizierter muss so ein Okular aufgebaut sein!
Jedes Okular verfügt über eine bestimmte Brennweite, die in Verbindung mit der Teleskopbrennweite ja eine bestimmte Vergrößerung ergibt.
Daher ist es sinnvoll, das man sich nicht nur ein, sondern mehrere Okulare zulegt, da man ja nicht immer mit derselben Vergrößerung arbeiten möchte.
Aber Vorsicht! Es macht keinen Sinn, sein Geld in möglichst viele und billige Okulare zu stecken. Sondern man sollte eher auf drei/vier gute Okulare mit sinnvollem Brennweiten (ergo: Vergrößerungsabstand) hinarbeiten. Man wird mehr Freude daran haben!
Wie sieht denn nun eine sinnvolle Zusammenstellung aus?
Man sollte - in Abhängigkeit von der Brennweite und auch der Öffnung seines/ihres Gerätes die Okulare so wählen, das ein möglichst weiter Vergrößerungsbereich abgedeckt wird, dies in vernünftigen Vergrößerungssprüngen von Okular zu Okular. Man kann - über den Daumen gepeilt sagen, das ein sinnvoller Vergrößerungssprung ca. immer ungefähr eine Verdoppelung der nächstgeringeren Vergrößerung ausmacht.
Nehmen wir als Beispiel unseren beliebten 100/1000 mm Einstiegsrefraktor:
Man sollte zunächst eine sinnvoll geringe Vergrößerung als untere Grenze einsetzen, sagen wior mal ein Okular mit 40mm Brennweite. Dieses ergibt mit oben genanntem Gerät eine 25 fache Vergrößerung, sinnvoll also für Überblickbeobachtungen größerflächiger Objekte (wie offene Sternhaufen, größeren Nebeln etc.). Nächsthöhere sinnvolle Vergrößerung ist hier ca. 50 fach, die mit einem Okular von 20mm Brennweite erzielt wird.
Hieran schließt sich dann die ca. 100 fache Vergröerung an (10mm Okular) und theoretisch dann die 200 fache Vergrößerung (5mm Okular). Bei letzterer würde ich allerdings etwas weniger rangehen, ein 6mm (166fach) tut es auch und meist etwas besser.
Aber, wie schon gesagt, dies sind ja auch nur "Daumen mal Pi" Werte.
In der weiteren "Beobachtungskarriere" wird dann jede/r für sich selbst in Verbindung mit dem vorhandenen Gerät die richtige Okularauswahl zu treffen lernen.

Aber, verseht Euch nicht, gute Okulare sind nicht ganz billig. Es macht aber unbedingt Sinn, Geld in guten Okularen anzulegen, da solche erst den richtigen Beobachtunggenuß garantieren.

Tip: Wenn Ihr Euch ein Teleskop kauft, achtet auf halbwegs gute Okulare! Sie sollten einen Hülsendurchmesser von 31.7mm haben, denn das ist das weltweite Standardmaß hierfür und es gibt hier die größte Auswahl




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